Luftreiniger gegen Tierhaare
Etwa 10 Prozent der Menschen in Deutschland leiden an einer Allergie gegen Katzen, Hunde, Pferde oder andere Haustiere wie Meerschweinchen oder Mäuse. In diesem Artikel erfährst du, wie du die unangenehmen Auswirkungen deiner Allergie mit einem Luftreiniger gegen Tierhaare in den Griff bekommst.
Wie entsteht eine Tierhaarallergie?
Die meisten, die unter allergischen Symptomen wie tränenden Augen, rinnender Nase oder Atemproblemen leiden, machen dafür die Haare ihres tierischen Mitbewohners verantwortlich. Dabei ist der Begriff Tierhaarallergie eigentlich falsch.
Auslöser der Allergie sind nicht die Tierhaare, sondern die Allergene. Allergene sind Eiweißstoffe, die z. B. auf der Haut, im Urin oder im Speichel der Tiere vorkommen. Diese Proteine bleiben an den Haaren haften und können sich so leicht verbreiten. Viele Allergene gelangen auch als Schwebeteilchen in jeden Winkel der Wohnung.
Gegen diese Partikel und auch gegen Tierhaare hilft der Einsatz eines guten Luftreinigers, der über 99 % der Allergene aus der Luft filtert. Das bringt für jeden Allergiker eine spürbare Erleichterung.
Welche Tiere verursachen Allergien?
Am häufigsten reagieren Menschen empfindlich auf Hunde, Katzen und Pferde. Aber auch der Umgang mit Vögeln und Kleintieren wie Meerschweinchen, Ratten und Mäusen kann allergische Reaktionen auslösen. Bei Hamstern und Kaninchen scheint das Risiko einer Erkrankung nicht so hoch zu sein.
Hunde
Leider muss hier ein weitverbreiteter Irrtum geklärt werden: Eine Hunderasse, die überhaupt keine Allergene verbreitet gibt es nicht. Aber anscheinend lösen manche Rassen leichter Allergien aus als andere. So wird der portugiesische Wasserhund immer wieder als geeigneter Hund für Allergiker ins Spiel gebracht. Dagegen soll der Kontakt mit einem Boxer besonders riskant sein.
Ebenso wird oft behauptet, dass bei langhaarigen Rassen das Allergierisiko geringer sei als bei kurzhaarigen.
Faktum ist, dass auch innerhalb einer Rasse das Ausmaß der Allergenbildung keineswegs einheitlich ist und von Tier zu Tier stark variieren kann.
Nun ist es nicht so, dass die Allergene nur auf dem Tier selbst sitzen. Sie können überall dort auftreten, wo sich der Hund aufgehalten hat. Besondere Hotspots sind das Hundekörbchen, Teppiche und Polstermöbel. Auch im Auto lassen sich die Allergene oft in hoher Konzentration nachweisen.
Katzen
Noch häufiger als eine Allergie gegen Hunde ist die Katzenallergie. Als Quellen wurden Speichel, Talgdrüsen, Blut, Urin, Tränenflüssigkeit und Hautschuppen identifiziert.
Die Allergene der Katze sind sehr klein und verbleiben deswegen auch sehr lange in der Luft. Über die Kleidung eines Katzenhalters und mit Staub verbreiten sie sich auch an völlig katzenfreie Orte wie Schulen und Öffis.
Auch an Orten, an denen sich jahrelang keine Katze aufgehalten hat, können die Allergene vorhanden sein.
Meerschweinchen
Oft übersehen, aber leider eine Tatsache: Auch Meerschweinchen und andere Kleintiere können an der Entstehung von Allergien beteiligt sein.
Bei Meerschweinchen finden sich die allergieauslösenden Stoffe vor allem im Urin und an den Haaren. Die Allergene kleben am Stroh fest und werden beim Wechsel der Einstreu unbewusst aufgewirbelt und im ganzen Haus verbreitet. Deswegen empfiehlt es sich, bei der Käfigreinigung immer eine Atemschutzmaske zu tragen.
Aus dem gleichen Grund hat der Meerschweinchenkäfig nichts im Kinderzimmer zu suchen. Neben der Belastung durch die Allergene ist der Urin auch stark ammoniakhaltig. Ammoniak ist vielen vielleicht als Salmiakgeist ein Begriff und giftig.
Vögel
Bei Vögeln kommen die Allergien erregenden Stoffe vor allem im Kot und an den Federn vor. Wenn das Tier im Käfig flattert oder frei fliegen darf, verbreitet es die Allergene in der ganzen Wohnung.
Eine zusätzliche Gefahrenquelle stellen die Vogelmilben dar. Diese Biester können auch andere Haustiere wie Hunde und Katzen befallen. Aber auch vor dem Menschen machen sie nicht halt. Typische Symptome sind etwa starker Juckreiz verbunden mit roten Pusteln.
Luftreiniger gegen Tierhaare
Damit dich ein Luftreiniger effizient vor einer Tierallergie schützen kann, muss er einige Voraussetzungen erfüllen:
HEPA-Filter
Der Luftreiniger braucht unbedingt einen guten HEPA-Filter. Dieser Filter ist imstande, kleinste Partikel mit einer Größe von unter 1 Mikrometer aus der Luft zu filtern. Damit schaffst du es, in der Regel mehr als 99 % der Allergene zu entfernen, bevor sie dir gefährlich werden können.
Aktivkohlefilter
Ein Luftreiniger mit Aktivkohlefilter entfernt zwar keine Allergene, hat aber einen entscheidenden Vorteil. Er bekämpft verlässlich unangenehme Gerüche, wie etwa den Duft des frischen Kots im Katzenklo.
Ionisator
Durch den Einsatz eines Ionisators werden vereinfacht gesagt die einzelnen Staubpartikel zu größeren Teilchen zusammengefasst. Dadurch lassen sie sich leichter aus der Raumluft ausfiltern als die kleinsten Staubteilchen.
Allerdings ist der Einsatz eines Ionisators nicht unproblematisch. Ozon reizt die Atemwege und kann sich etwa mit Zigarettenrauch zu kleinsten Partikeln verbinden. Diese Teilchen sind so winzig, dass sie beim Menschen bis in die Lunge vordringen und Schaden anrichten können.
Achte deswegen beim Kauf eines Luftreinigers mit Ionisator darauf, dass nachweislich kein Ozon an die Luft abgegeben wird.
Größe des Luftreinigers
Damit die Luft wirksam gesäubert wird, muss der Luftreiniger den Rauminhalt mindestens 2x pro Stunde umwälzen.
Deshalb ist es wichtig, dass das Gerät entsprechend dimensioniert ist. Aller Hersteller geben eine maximale Raumgröße an, für die der Luftreiniger geeignet ist. Diese Angaben solltest du in deinem eigenen Interesse unbedingt beachten. Ein unterdimensionierter Luftreiniger ist wertlos und im Zweifelsfall bist du mit einem etwas größeren Gerät auf der sicheren Seite.
Lautstärke des Luftreinigers gegen Tierhaare
Viele Luftreiniger können mit verschiedenen Geschwindigkeiten laufen. Während die niedrigste Stufe vielleicht kaum merkbar ist, kann die höchste im Wohnzimmer schon deutlich hörbar sein. Besonders beim Einsatz im Schlafzimmer ist die Lautstärke ein wichtiges Merkmal.
Fazit für Luftreiniger gegen Tierhaare
Ein Luftreiniger gegen Tierhaare kann Allergikern Erleichterung bringen. Wichtig ist ein auf die eigenen Verhältnisse abgestimmtes Gerät. Wer neben der Allergene auch Gerüche wie Zigarettengestank beseitigen will, greift am besten zu einem Luftreiniger mit Aktivkohlefilter.
Auch im Büro ist ein Luftreiniger empfehlenswert, da Allergene besonders von Katzen sehr leicht verbreitet werden.
Bei allen effizienten Luftreinigern ist darauf zu achten, dass die Filter regelmäßig gereinigt und bei Bedarf getauscht werden.