Warum HEPA Luftreiniger so wirksam sind
Ein hochwertiger Luftreiniger wird schon längst nicht mehr nur in Krankenanstalten, Laboren und anderen Reinräumen verwendet. Auch im eigenen Heim werden Luftreiniger immer beliebter. Vielfach wird dabei ein HEPA Luftreiniger eingesetzt.
Erfahre hier, was es mit dieser Bezeichnung auf sich hat und warum auch du mit einem Luftreiniger besser leben kannst.
Was bedeutet die Abkürzung HEPA?
HEPA ist das Kürzel für den englischen Begriff „High Efficiency Particulate Air“. Auf Deutsch ist die wohl treffendste Bezeichnung „Partikelfilter mit hoher Effizienz“.
Die Filterleistung dieses Partikelfilters ist genormt. Wenn sich ein Luftreiniger also mit der Bezeichnung HEPA schmückt, muss er ohne Wenn und Aber die entsprechende Filterleistung aufweisen.
Geprüft wird speziell auf Teilchen mit einer Größe zwischen 0,1 und 0,3 Mikrometer. Durch ihre physikalischen Eigenschaften werden größere und kleinere Partikel leichter ausgefiltert.
Der Test erfolgt mit einem speziellen Prüfaerosol. So ist gewährleistet, dass die Testergebnisse vergleichbar sind.
In Europa unterscheidet man zwei Klassen von HEPA Filtern:
- H13 – filtert mindestens 99,95 % der Teilchen.
- H14 – filtert mindestens 99,995 % der Teilchen.
Ein H13 Filter lässt also von 10.000 Partikeln gerade einmal 5 passieren während es bei einem H14 Filter gar nur mehr 5 von 100.000 Teilchen sind.
Nur zur Vollständigkeit: Ein sogenannter EPA Filter ist weniger leistungsfähig als ein HEPA-Filter und ein ULPA Filter ist noch leistungsfähiger.
Welche HEPA Luftreiniger gibt es?
In den meisten Luftreinigern für den privaten Gebrauch tut ein HEPA-Filter mit der Klasse H13 seinen Dienst. Das genügt normalerweise aber selbst für Allergiker, um ihnen eine spürbare Erleichterung zu verschaffen.
Ein HEPA-Luftreiniger der Klasse H14 ist eigentlich nur in Operationssälen und bei der Produktion von Mikrochips nötig und um vieles teurer.
Was bringt er?
Ein Luftreiniger sorgt vor allem dafür, dass kleine und kleinste Partikel aus der Raumluft entfernt werden. Viele dieser Teilchen sind vor allem in höheren Konzentrationen lästig und können die Gesundheit negativ beeinflussen.
Welche Schadstoffe filtert ein HEPA Luftreiniger aus der Luft?
Wie schon erwähnt, kann kein Luftreiniger mit HEPA-Filter 100 % der Luftschadstoffe entfernen. Aber ein Luftreiniger H13 schafft immerhin mindestens 99,95 %. Das reicht in den allermeisten Fällen aus, um die Zahl der Partikel unter die Belastungsgrenze zu senken.
Teilchen, die von einem HEPA Luftreiniger zuverlässig entfernt werden:
- Pollen
- Blütenstaub
- Schimmel
- Schimmelsporen
- Tierhaare
- Hausstaub
- Feinstaub
- Milbenkot
- Bakterien in Aerosolen
- Viren in Aerosolen
Wie funktioniert ein HEPA Luftreiniger?
Ein Luftreiniger saugt die Raumluft mittels eines oder mehrerer Ventilatoren an. Im Gerät wird die Luft durch ein Filtersystem geführt und anschließend gereinigt wieder in den Raum geführt
Ein HEPA-Filter macht sich die physikalischen Eigenschaften der Partikel zunutze, um sie aus der Raumluft zu eliminieren. Die einzelnen physikalischen Vorgänge kannst du im Bericht über HEPA-Filter genauer nachlesen.
Hier seien nur die verschiedenen Vorgänge erwähnt:
- Siebeffekt
- Trägheitseffekt
- Sperreffekt
- Diffusionseffekt
Für welche Raumgröße ist ein HEPA Luftreiniger geeignet?
Luftreiniger mit HEPA-Filter gibt es für Zimmer von weniger als 20 m² bis zu Räumen mit über 100 m². Für dich haben wir hier einige empfehlenswerte Luftreiniger nach passender Raumgröße aufgelistet.
Genügt ein HEPA-Filter im Luftreiniger?
Das kommt ganz auf den Anwendungszweck an. Um etwa Pollen und Tierhaare zu filtern, reicht ein Luftreiniger mit HEPA-Filter völlig aus.
Wenn du Gerüche, Zigarettenrauch und chemische Gase neutralisieren willst, ist ein zusätzlicher Aktivkohlefilter angeraten.
Jetzt aber die gute Nachricht: Viele HEPA Luftreiniger für den Hausgebrauch haben einen leistungsfähigen Aktivkohlefilter bereits serienmäßig verbaut. Zusätzlich findest du in nahezu allen Luftreinigern auch einen Vorfilter. Dieser fängt die groben Partikel ab und verhindert ein schnelles Verstopfen des HEPA-Filters. Damit verlängert sich dessen Lebensdauer beträchtlich.
Vorteile
Vor allem für Menschen mit Erkrankungen der Atemwege und Allergiker hat die Verwendung eines HEPA Luftreinigers entscheidende Vorteile:
- Hervorragende Filterleistung
- preisgünstig
- langjährig erprobte Wirkung
- Filter einfach zu wechseln
- Luftreinigung ohne Ozon
Ein wirkungsvoller Luftreiniger filtert den größten Teil von allergieerregenden Substanzen aus der Raumluft. Deswegen kann er entscheidend zu einem erheblich besseren Wohlbefinden von Allergikern beitragen.
Die hohe Nachfrage und die damit verbundenen stark erhöhten Produktionszahlen haben in letzter Zeit die Preise drastisch purzeln lassen. Somit ist ein guter Luftreiniger kein Luxus mehr, sondern für jedermann leistbar.
Muss ich den HEPA-Filter tauschen?
Der einzige Nachteil eines HEPA Luftreinigers liegt darin, dass der Filter von Zeit zu Zeit getauscht werden muss.
Manche HEPA-Filter lassen sich auch reinigen. Allerdings scheiden sich die Geister, ob sich damit die Lebensdauer entscheidend verlängern lässt. Ebenso ist es fraglich, ob es für Allergiker ratsam, den Filter zu reinigen und sich vielleicht einer geballten Ladung Allergene auszusetzen.
Die Wechselintervalle sind von Hersteller zu Hersteller und von Modell zu Modell verschieden. Entscheidend dabei ist neben dem Grad der Luftverschmutzung natürlich auch die Zeitdauer, die der HEPA Luftreiniger läuft. Aber auch dafür gibt es eine clevere Lösung: Viele Geräte zeigen an, wann der Filter getauscht werden muss.
Ionisator oder HEPA Luftreiniger?
Oft stellt sich die Frage: Ist ein Ionisator vielleicht besser als ein HEPA Luftreiniger? Zur Beantwortung muss man sich die Arbeitsweise eines Ionisators näher ansehen.
Ein Ionisator arbeitet mit sogenannten Ionen. Ionen sind elektrisch geladene Teilchen, die sich durch ihre negative Ladung an Partikeln wie Staub, Pollen oder Schimmelsporen anlagern. Diese Verbindung führt zu größeren und schwereren Teilchen, die zu Boden sinken. Dort können sie dann mit einem Tuch oder einem Staubsauger eingefangen werden.
Allerdings werden diese Partikel nicht wie bei einem HEPA Luftreiniger aus der Raumluft entfernt. So können sie jederzeit wieder aufgewirbelt werden und die Luft belasten.
Darüber hinaus kann ein Ionisator auch Ozon freisetzen. Dieses Gas verbindet sich mit Partikeln aus dem Zigarettenrauch, die bis in die Lunge vordringen können. Damit hättest du genau das Gegenteil des erwünschten Effekts.
Außerdem ist Ozon allein schon ein Gas, das die Atemwege reizt.
Problemlos sind Luftreiniger mit Ionisator, die kein Ozon freisetzen. Es gibt auch Modelle, bei denen du den Ionisator abschalten kannst.
Fazit
Mit einem HEPA Luftreiniger kannst du dein Heim weitgehend von Stoffen wie Pollen, Tierhaaren, Staub und Schimmelsporen befreien. Ein Luftreiniger mit einem HEPA-Filter der Klasse H13 hilft auch gegen viele Bakterien.
Viren sind viel kleiner und können auch von diesem Filter nicht aus der Luft entfernt werden. Allerdings fliegen Viren nicht einzeln in der Luft herum, sondern sind immer in größeren Tröpfchen eingeschlossen. Diese Aerosole können von einem zuverlässigen Luftreiniger sehr wohl reduziert werden.
Deswegen ist ein HEPA Luftreiniger sinnvoll für jeden, der sich in sauberer Luft wohlfühlen will.
Du solltest nie vergessen: Luftreiniger können zwar die Konzentration von Viren und Bakterien in der Raumluft erheblich reduzieren. Was sie aber nicht können: Viren und Bakterien völlig entfernen. Die Verwendung eines Luftreinigers kann deswegen niemals ein Freibrief für leichtsinniges Verhalten sein.