Ein Luftreiniger sorgt für bessere Luft in deinem Heim
Die immer besser schließenden Türen und Fenster unserer Häuser bringen neben niedrigeren Heizkosten auch eine immer stärkere Belastung der Raumluft mit sich. Gleichzeitig steigt die Zahl der Allergiker ständig. Die Folgen sind neben einer sinkenden Lebensqualität auch ein steter Anstieg von Erkrankungen der Atemwege.
Im Folgenden erfährst du, welche Luftreiniger es gibt und worauf du beim Kauf achten musst.
Die Luft, in der wir leben und arbeiten, ist voll von winzigen Teilchen, die wir weder sehen, noch riechen oder schmecken.
Am häufigsten und lästigsten sind:
- Pollen
- Hausstaub
- Bakterien und Viren
- Schimmelsporen
- Feinstaub
- Allergene von Tieren
Daneben gibt es noch Stoffe, die unangenehm riechen können:
- Zigarettenrauch
- Chemikalien
Alle diese Stoffe sind unerwünscht und können in vielen Fällen auch gesundheitsschädlich sein. Einige der Auswirkungen sind:
- Allgemeines Unwohlsein
- Allergien
- Asthma
- Infektionen
Ein Luftreiniger kann sowohl kleinste Teilchen als auch chemische Gase vollständig oder zu einem großen Teil aus der Raumluft entfernen. Für den bestmöglichen Effekt ist die Wahl des richtigen Luftreinigers von entscheidender Bedeutung.
Wie funktioniert ein Luftreiniger?
Vorfilter
Ein Luftreiniger besteht meistens aus mehreren Filterstufen. Ein Ventilator leitet die Umgebungsluft ins Innere des Geräts. Dort entfernt ein Vorfilter die gröberen Teilchen. Dazu zählen vor allem Tierhaare und größere Staubpartikel.
HEPA-Filter
Die nächste Stufe ist meistens ein sogenannter HEPA-Filter. Die Abkürzung HEPA steht für „High Efficiency Particulate Air“. Das bedeutet auf Deutsch etwa so viel wie: „Hocheffizienter Teilchenfilter.“
HEPA-Filter werden überall dort verwendet, wo saubere Luft von höchster Bedeutung ist. Dazu gehören unter anderem Reinräume, Laboratorien und Operationssäle.
Aufgebaut sind die Filter üblicherweise aus mehreren Schichten von dünnen Kunststoff- oder Glasfasermatten. Die einzelnen Fasern haben einen unterschiedlichen Durchmesser und sind unregelmäßig angeordnet. Mit diesen Eigenschaften filtern sie die Partikel auf drei verschiedene Arten aus der Luft:
Trägheitseffekt: Größere Partikel prallen gegen die Fasern und bleiben hängen.
Sperreffekt: Durch die Adhäsionskräfte werden kleine Teilchen sozusagen von den Fasern eingefangen, wenn sie ihnen zu nahe kommen.
Diffusionseffekt: Die kleinsten Partikel werden beim Zusammenstoß mit den Luftmolekülen ständig aus ihrer Bahn im Luftstrom geworfen. Früher oder später prallen sie gegen eine Filterfaser und bleiben daran haften.
Du solltest wissen, dass es 2 Klassen an HEPA-Filtern gibt. Ein Filter der Klasse H13 muss mindestens 99,95 % der Partikelgröße zwischen 0,1 und 0,3 Mikrometern zurückhalten. Noch effizienter ist ein Filter mit der Klasse H14. Er scheidet über 99,995 % dieser Fraktion ab.
Die meisten Luftreiniger für den Hausgebrauch arbeiten mit HEPA-Filtern der Klasse H13. Das reicht locker aus, um den überwiegenden Teil von Pollen, Feinstaub und Bakterien auszufiltern.
Aktivkohlefilter
Der in vielen Luftreinigern enthaltene Aktivkohlefilter besteht für eine optimale Funktion üblicherweise aus mehreren Schichten. Aktivkohle ist nahezu reiner Kohlenstoff, der sich durch eine besonders große Oberfläche auszeichnet.
Die Wirkung eines Aktivkohlefilters beruht auf der sogenannten Adsorption. Damit bezeichnet man vereinfacht gesagt die Anreicherung von Stoffen wie Flüssigkeiten und Gasen an der Oberfläche eines Feststoffes oder einer Flüssigkeit.
Für die Wahl des besten Luftreinigers genügt es zu wissen, gegen welche Stoffe ein Aktivkohlefilter wirkt.
Weichmacher, Terpene, Formaldehyd und Lösungsmittel aus Lacken und Klebstoffen werden unter dem Begriff „flüchtige organische Verbindungen“ (VOC) zusammengefasst. Gegen sie ist Aktivkohle ebenso wirksam wie gegen Zigarettengestank oder Schimmelgeruch.
Da ein Aktivkohlefilter von größeren Partikeln schnell verstopft würde, wird er sinnvollerweise in Verbindung mit einem leistungsfähigen HEPA-Filter eingesetzt.
Der HEPA-Filter muss regelmäßig gereinigt und nach einiger Zeit getauscht werden. Einen Aktivkohlefilter kannst du nicht reinigen. Wenn er verbraucht ist und nicht mehr filtert, musst du ihn ersetzen.
Ein findiger Kopf könnte auf die Idee kommen, mit einem Luftreiniger ohne Filter Zeit und Geld zu sparen. Tatsächlich gibt es verschiedene Arten dieser Geräte. Allerdings sind sie nicht für jeden Einsatzzweck geeignet.
Luftreiniger ohne Filter
Luftreiniger mit Ionisator
Am häufigsten kommt bei Luftreinigern ohne Filter ein Ionisator zum Einsatz.
Er arbeitet mit elektrisch geladenen Teilchen, den sogenannten Ionen. Aufgrund ihrer elektrischen Ladung lagern sich die Ionen an Partikeln wie etwa Pollen, Staub und Schimmelsporen an. So entstehen größere Teilchen, die zu Boden sinken. Die Schadstoffe werden erfolgreich aus der Raumluft entfernt.
Da die Teilchen aber nicht ausgefiltert werden, können sie jederzeit wieder aufgewirbelt werden.
Luftreiniger ohne Filter arbeiten fast lautlos und sind weitgehend wartungsfrei.
Allerdings können Ionisatoren auch Ozon freisetzen. Ozon ist selbst schon ein reizendes Gas und verbindet sich etwa mit Teilchen aus dem Zigarettenrauch. Diese Partikel können wiederum leicht bis in die Lunge vordringen. Damit erreichst du genau das Gegenteil des gewünschten Effekts.
Deswegen ist darauf zu achten, dass du einen Luftreiniger kaufst, der kein Ozon freisetzt. Darüber hinaus ist die Reinigungswirkung nicht ganz so effektiv wie etwa bei einem guten HEPA-Filter, da die Partikel nicht völlig entfernt werden.
Elektrostatische Luftreiniger
Bei dieser Technologie werden die Staubteilchen elektrisch positiv aufgeladen. Am negativ geladenen Abscheider bleiben die positiv geladenen Partikel haften. Damit werden auch sämtliche an diesen Schwebeteilchen anhaftenden Pollen, Bakterien und Viren aus der Raumluft entfernt.
Dadurch haben die elektrostatischen Luftreiniger auch eine gewisse Wirksamkeit gegen Keime. Die ist aber bei sehr staubiger Luft und bei sehr kleinen Teilchen nicht so hoch wie bei Luftreinigern mit einem effizienten HEPA-Filter. Sie helfen auch nicht gegen chemische Gase.
Plasma-Luftreiniger
Was kannst du dir unter einem Plasma-Luftreiniger vorstellen? Plasma wird auch als vierter Aggregatzustand neben fest, flüssig und gasförmig bezeichnet.
Es entsteht, wenn einem Gas, also der Luft, sehr viel Energie zugeführt wird. Dadurch entsteht ein Gemisch aus Ionen, freien Elektronen und auch neutralen Teilchen.
Für die Reinigung der Raumluft ist die chemische Reaktion dieser Teilchen mit der Raumluft entscheidend. Etwa durch Oxidation und verschiedene andere Prozesse werden Schadstoffe unschädlich gemacht. Besonders wirksam sind Plasma-Luftreiniger gegen Viren und Bakterien sowie gegen chemische Gase und Gerüche.
Ohne weitere Filter sind sie aber nicht gegen Pollen oder Hausstaub zu empfehlen. Außerdem können sie wie die Luftreiniger mit Ionisator Ozon freisetzen.
Wirklich sinnvoll ist die Verwendung eines Plasma-Luftreinigers nur in Verbindung mit zusätzlichen Filtern.
Luftreiniger richtig aufstellen
Die Luft muss immer gut zirkulieren können. Sinnvoll ist deswegen eine Platzierung in der Nähe von Türen, Fenstern oder der Heizung. Wichtig ist ein Abstand von mindestens 1 m zur Wand und zu Schränken. Im besten Fall steht ein Luftreiniger immer etwas erhöht.
Welche Leistung braucht mein Luftreiniger?
Je höher die Leistung, desto besser das Ergebnis. Üblicherweise ist es ausreichend, wenn die Raumluft pro Stunde 2-mal komplett gefiltert wird. Die Herstellerangaben beziehen sich immer auf die optimale Positionierung. Deswegen ist es anzuraten, den Luftreiniger besser mit einer etwas höheren Leistung zu kaufen.
Stromverbrauch
Der Stromverbrauch steht mit der Leistung in direktem Zusammenhang. Je mehr Luft gefiltert wird, desto höher sind auch die Stromkosten.
Den jährlichen Stromverbrauch deines Luftreinigers kannst du relativ einfach mit der folgenden Formel berechnen: Leistung in Watt x Betriebsstunden pro Tag x 365.
Die jährlichen Stromkosten ermittelst du, wenn du das Ergebnis mit deinem Strompreis multiplizierst. Viele aktuelle Luftreiniger haben Sensoren, die die Luftqualität überwachen. Der Luftreiniger läuft also nur dann, wenn es nötig ist. Luftreiniger mit Timer helfen ebenso, Strom zu sparen.
Wie laut ist ein Luftreiniger?
Das Prinzip eines Luftreinigers ist es, die Raumluft mit einem oder mehreren Ventilatoren anzusaugen und die gereinigte Luft wieder im Zimmer zu verteilen. Dieser Prozess ist mit einer mehr oder weniger starken Geräuschentwicklung verbunden.
Besonders wichtig ist die Lautstärke des Luftreinigers dann, wenn du ihn im Wohn- oder Schlafzimmer verwenden willst. Üblicherweise ist der Betrieb auf der niedrigsten Stufe besonders leise. Besonders geräuschempfindliche Menschen sollten darauf achten, dass der Luftreiniger auch auf dieser Stufe zumindest eine annehmbare Filterleistung bringt.
Ein leiser Luftreiniger erzeugt einen Schallpegel von weniger als 25 dB. Das ist weniger laut als ein normales Atemgeräusch. Zum Vergleich: Flüstern liegt bei etwa 30 dB.
Dennoch wird auch diese Lautstärke von einigen Menschen als störend empfunden. Das liegt schlicht und einfach daran, dass die Geräuschempfindung eine sehr subjektive Sache ist.
Die Lautstärke des Luftreinigers ist weniger wichtig, wenn du ihn in deiner Abwesenheit oder in deinem Büro verwenden willst.
Wie viel kostet ein Luftreiniger?
Die Preise für Luftreiniger variieren je nach Stärke und nach Ausstattung sehr stark. Sie beginnen unter 100 € für ein kleines Gerät und erreichen für professionelle Luftreiniger auch mehrere 1.000 Euro.
Um nicht unnötig zu viel Geld auszugeben, achte auf ein richtig dimensioniertes Gerät. Wenn du die Luft in deinem Wohnzimmer säubern willst, brauchst du kein Gerät, das für ein Großraumbüro ausgelegt ist.
In jedem Fall ist es sinnvoll, vor dem Kauf den Stromverbrauch der einzelnen Luftreiniger zu vergleichen. Ebenso sinnvoll ist es, die Kosten für die Ersatzfilter im Auge zu behalten.
Welcher ist der beste Luftreiniger?
Das lässt sich nicht pauschal sagen, da jeder andere Bedürfnisse und Erwartungen hat. Der eine will ein möglichst leises Gerät, der andere braucht für große Räume einen Luftreiniger mit möglichst viel Power. Ein einfacher Filterwechsel ist besonders für jene wichtig, die stark verschmutzte Raumluft säubern wollen.
Der beste Luftreiniger für grobe Partikel wie Tierhaare muss nicht in jedem Fall auch die beste Wahl für Feinstaub oder Rauch sein.
In jedem Fall interessant ist ein Blick auf die Bestsellerlisten. Dort findest du Luftreiniger, die schon oft gekauft wurden und sich in den unterschiedlichsten Situationen bewährt haben.
Es ist allgemein bekannt, dass Kundenmeinungen mit Vorsicht zu genießen sind. Aber mehrere hundert oder sogar tausende überwiegend positive Bewertungen für ein Gerät haben doch eine hohe Aussagekraft.
Ebenso interessant sind die aktuellen Angebote. Mit etwas Glück kannst du hier ein außergewöhnlich gutes Schnäppchen ergattern.
Welchen Luftreiniger soll ich kaufen?
Vor der Entscheidung für einen bestimmten Luftreiniger steht immer die Beantwortung einiger wichtiger Fragen. Entscheidende Faktoren beim Kauf sind:
Welche Stoffe will ich aus der Luft entfernen?
Ein Apparat gegen Pollen etwa braucht nicht unbedingt einen Aktivkohlefilter zur Geruchsbekämpfung Allerdings sind die meisten der aktuellen Luftreiniger Kombigeräte, die z. B. für Allergiker ebenso gut geeignet sind wie für Raucher.
Wie groß ist der größte Raum, in dem der Luftreiniger arbeiten soll?
Die Leistung des Luftreinigers muss ausreichend sein, um die Luft im Raum mindestens 2x pro Stunde zu filtern. Deswegen ist das Volumen des größten Raums entscheidend für die optimale Stärke des Geräts.
CADR-Wert
Eine Hilfe beim Vergleich der unterschiedlichen Luftreiniger ist der CADR-Wert. Die Abkürzung CADR steht für „Clean Air Delivery Rate“. Vereinfacht gesagt gibt dieser Wert Aufschluss über die Luftreinigungskapazität eines Luftreinigers.
Der CADR-Wert wird in einem standardisierten Verfahren für 3 Partikelgrößen ermittelt: Rauch, Staub und Pollen. Je höher dieser Wert ist, desto besser filtert der Luftreiniger die Teilchen.
Da nicht alle Hersteller ihre Geräte testen lassen, ist der CADR-Wert auch nicht bei allen Luftreinigern angegeben. Wo er es ist, lässt er sich gut für einen Vergleich heranziehen. Wenn die Angabe fehlt, kannst du dich an den Herstellerangaben für den Luftdurchsatz und die maximale Raumgröße orientieren.
Stationärer oder mobiler Einsatz?
Willst du deinen Luftreiniger in mehreren Räumen, etwa im Wohnzimmer, Schlafzimmer und Kinderzimmer einsetzen? Dann solltest du auf das Gewicht achten.
Klarerweise ist ein leistungsfähigeres Gerät meistens auch schwerer.
Lautstärke
Abhängig vom Einsatzort kann die Lautstärke im Betrieb ein wichtiges Kaufkriterium sein.
Ausstattung
Hier gibt es große Unterschiede unter den einzelnen Luftreinigern. Wenn dir ein Gerät mit den Grundeinstellungen genügt, kannst du einiges an Geld sparen.
Allerdings haben auch schon viele günstigere Geräte Funktionen wie Timer oder Schlafmodus. Die höhere Preisklasse verfügt oft über mehr Filterstufen und passt die Reinigungsleistung automatisch je nach Luftverschmutzung an.
Für viele interessant ist auch eine Steuerung per App.
Fazit
Ein guter Luftreiniger hilft gegen Pollen genauso wie gegen Bakterien und chemische Gase. Damit kann er entscheidend zur Steigerung der Lebensqualität beitragen.